BLACK SQUARE | SCHEISSEDIEBULLEN | FATIGUE
Black Square
https://blacksquarefeminists.bandcamp.com/
"Black Square” haben sich während der Corona-Pandemie im März 2020 gegründet. Während #staythefuckhome skandiert wurde, um die Schwächsten in der Gesellschaft zu schützen, entfernte die Polizei im Ruhrgebiet BPoC und wohnungslose Menschen aus den Parks. Ganz egal, ob Abstandsregeln eingehalten wurden oder wie groß die Gruppen waren. Einfach, weil es nun ganz offen ging, den eigenen Rassismus als Solidarität auszugeben. Fini und Bonny wurden regelmäßig Zeug*innen dieser „Säuberungsaktionen“ und wussten nicht wohin mit sich.
Des Weiteren war auch das Proben und Gestalten mit mehr als zwei Menschen nicht mehr möglich, weswegen die sonstigen (Musik-)Projekte der Bandmitglieder aus Infektionsschutzgründen ruhten. Somit auch die Möglichkeit, sich Ausdruck und Gehör zu verschaffen. Beide drängten außerdem die unguten Fragen: Was wird an Kulturprojekten “nach” Corona noch existieren? Wie können wir noch unsere Wut ausdrücken? Soll mensch nun solange abwarten und einfach gar nichts tun?
Das Resultat aus dieser Gefühlslage ist eine neue, hochmotivierte Band, die in Eigenregie ein Tape und ein full-length Album aufgenommen hat und jenes am 24.02.2022 über Plastic Bomb und Keep It A Secret Records auf Vinyl herausgebraucht hat.
Musikalisch nennen die Einen es Neo-Crust, die Anderen eher politischen Post-Punk mit Hexenstimme. Ist im Endeffekt aber ganz egal, denn eine kreischende Fini steht im Vordergrund, untermalt von zwei Gitarren, einem Bass und einem Schlagzeug.
Fatigue
fatiguegrrrls.bandcamp.com
„So verkündet den euch bekannten Brachialballerinen beim nächsten gemeinsamen Whisky Sour und der hundertzwölften Zigarette des Abends die frohe Botschaft.“, lautete die Aufforderung am Ende des Posts zum Zwecke der Gründung einer all female Punkband. Und tatsächlich: besagte Brachialballerinen waren schnell gefunden, und mit Punkrockherz und betonter Ignoranz gegenüber Laufmaschen in
Feinstrumpfhosen ausgestattet, erprobten sich Fatigue bald am Songwriting. Entstanden ist eine wilde Mischung zwischen Riot Grrrl Punk und Grunge. Lippenstiftverschmierte, laute, wütende und Gitarre zerkloppende Heldinnen sind unter anderem sowohl Bikini Kill als auch Hole und L7. So untermalen zum Pogo auffordernde Riffs etwa die Wuthymne auf den verhassten Arbeitskollegen Herr R. (das Arschloch) „I don’t wanna be like you – I wanna be pure.“ und treibende Beats erzählen, was an einem Samstagabend, an dem halt einfach nichts los ist, oder die mittlerweile ,,voll erwachsenen“ Berlin-Mittebekanntschaften zu ,,Partys“ laden, auf denen die mit Sterni gefüllte Badewanne schleichend gegen Guacamoledip und
detaillierten Beschreibungen des Stehlampenschirms als Herzstück der letzten Flohmarktausbeute ausgetauscht wurden, zu tun ist: Flasche Wein, Leopard tights on, geht ab, alright? Alright! Zudem werden auch düstere Töne angeschlagen, die - Scheisslaune-Kippe im Maul- 90s-Reminiszenzen laut werden lassen. 2021 erschien die erste EP ,,Barbecue Times“ der vier Wahlberlinerinnen. Aktuell arbeiten sie an Ihrem ersten Album, das 2022 erscheinen wird.
Girls to the Front!
ScheissedieBullen
Ob wir das jetzt besser hinkriegen, als die Bands, die bereits mit 4 Zeilen ein verkürzteres Weltbild darstellen, als das von Jürgen Todenhöfer, wissen wir allerdings auch nicht... "